Cranio-Jahrestagung 2023 - ein Wochenende gelebter Verbundenheit

Die Cranio - Jahrestagung in 2023 fand auf Gut Frohberg in Schönnewitz nahe der schönen Stadt Meißen statt. Unser diesjähriges Motto Kraft in mir Verbindung mit dir trug uns in diesem Jahr mit Leichtigkeit und Frohsinn durch ein intensives Wochenende mit 62 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das Programm mit den Workshops findet sich hier.

 

Einige nutzten die Gelegenheit, bereits am Vortag anzureisen und an der nächtlichen Stadtführung in Meißen teilzunehmen, die unsere Kollegin, Cornelia Köppl zusammen mit ihrem Mann organisiert hatte. Die Nachtwächterführung begann am Marktplatz und erstreckte sich durch die historische Altstadt bis zum Burgberg. Am Ende angelangt wurden wir überrascht mit einem Lagerfeuer bei Wein, Traubensaft und Knabberei und Musik in einem Stadtgarten mitten in der Stadt – das war wunderbar und alles in allem ein gelungener Auftakt für unsere Tagung.

Noch vor der eigentlichen Tagung trafen sich bereits einige Schulenvertreterinnen und Lehrer und Lehrerinnen zum alljährlichen kollegialen Austausch. Das Protokoll findet sich im internen Bereich auf der CSVD-Webseite.

Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Susanne Sußner konnte jeder im Kreis der Gruppe ganz wunderbar durch Ramraj Löwes sehr einfache und zugleich wirkungsvolle Einstiegsübung Selbsthilfe durch innere Kontaktaufnahme  bei sich und im Tagungsraum ankommen.

Im Anschluss begeisterte Dr. Heidemarie Haller durch ihre Präsentation zur Craniosacralen Forschung, indem sie einen guten Überblick zum Stand der Cranioforschung gab und uns das Forschungssetting der beginnenden Studie Craniosacrale Selbsthilfe bei Brustkrebs erläuterte. Ihre Broschüre mit einzelnen Übungen, die sie zur Ansicht und zum Abfotografieren mitbrachte war während der ganzen Tagung heiß begehrt.

Die zweite Übung von Ramraj Löwe (Vollausbildungsschule im CSVD - www.craniosacral-healing.de)Selbsthilfe über die eigene Stimme war einerseits schlicht und gleichzeitig sensationell und wurde von ihm sehr authentisch in die Gruppe gebracht.
Vor und nach dem eigentlichen Tönen der eigenen Stimme spürten wir an 3 Positionen (Füsse, Knie, Kopf) unser gegenüber - hier im Bild die Demo mit Heike Lux.

Als wir alle gemeinsam für uns selbst tönten schwang der ganze Raum und erfasste jeden dort, wo es gebraucht wurde: die inneren Vibrationen und ausgelösten Sensationen waren für viele befreiend, lösend und wohltuend.

Nach dem Abendessen am Freitagabend zeigten uns Silke Beck (CSVD-Lehrerin) und Sabine Laß (Masterpraktizierende) wie sie in ihren Kursen zur Craniosacralen Selbstbehandlung arbeiten, welche praktischen Entspannungsübungen bzw. Grifftechniken sich bei ihnen bewährt haben. Durch ihre einfühlsame Anleitung zur achtsamen Selbstwahrnehmung im Sitzen und im Liegen konnten wir uns leicht fallen lassen, sowohl im Schulter- wie auch im Beckenbereich, was zu einer besseren Beckenausrichtung und einem aufrechteren Gehen beitrug.

Der Samstagmorgen war unserer Mitgliederversammlung gewidmet, durch die uns Ursula Waldmüller liebevoll und stringent hindurchführte. Neben einigen Neuwahlen war v.a. die gebührende Verabschiedung von Petra Sandmann als langjährige Mitarbeiterin ein wichtiger Programmpunkt. Vielen Dank, liebe Petra für dein Engagement. Die Details der MV können dem umfangreichen Protokoll im Mitgliederbereich entnommen werden.

Nach der Mittagspause konnten wir uns mit Katrin Schneider (Vorstandsfrau vom Upledgerverband) bei der Selbsthilfe mit Atem und Klang ausgiebig dehnen. Mit den Übungen aus dem Yoga kamen wir gut in bewegung und in unsere Körperwahrnehmung, was perfekt war als Vorbereitung für die ofenen Räume, wo uns viele intensive Gespräche und Denkvorgänge erwarteten.

Die Offenen Räume leitete Nadine Müller (CSVD-Vorstand). Hier ging es um Craniosacrale Arbeit – Beziehungsdynamik und Ethik. Nadine setzte damit den Wunsch der Ethikgruppe um, unser Bewusstsein für Projektionen, Grenzen und Übertragungssituationen in Beziehung zu schärfen.  Diese Reflexionsarbeit, bei der es in besonderen um Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern, Therapeuten und Klienten, sowie dem Umgang mit Kritik, Beschwerden und Übergriffen ging, war sehr intensiv und verlangte von allen viel Energie. Ein Protokoll fasst in Stichpunkten die Ergebnisse der Gruppen zusammen und ist im internen Mitgliederbereich zu finden.

Laut einer Teilnehmerin war Nadines langsame Herangehensweise (was sie sagte und fragte) besonders hilfreich und damit sehr gelungen in der Durchführung. Das war ein gutes Stück Arbeit für sie, womit sie ein heilsames Feld aufmachte.

Nach einem redeintensiven Samstag hat uns mit Freude und Begeisterung Marie Vogelei die Methode Aikishintaiso nahegebracht. Ihr Workshop hieß Bewegung, Aufrichtung und Ethik. Die Bewegungen und Haltungen waren ungewohnt und erstmal auch anstrengend für einige. Das faszinierende war die zentrierende Körperspannung durch die sehr genaue Arbeit am Detail, die durch Gewichtsverlagerung beginnend von den Füßen sich durch den Körper bis zum Kopf erstreckte. Alles, was bisher am Wochenende vorangegangen war, habe laut Marie den Raum und den Inhalt schon gut vorbereitet. Wir konnten gemeinsam auf die Zentrierung, die gute Verbundenheit mit der Erde, die Bereitung eines geschützten Raumes und das Klar-Bei-Sich-Selbst-Sein und -Bleiben Bezug nehmen. Viele meldeten an Marie, dass Übungen auf verschiedene Weise gutgetan haben: Ich fühlte mich ganz klar zentriert...Ich war so leicht und beschwingt... Mein Knie/mein Rücken tat weniger weh... Ich konnte meine verletzte Schulter bewegen... Ich bin endlich mal mit warmen Füßen eingeschlafen.

Alle, die auf diesem Weg weiter probieren wollen oder neugierig auf Aikishintaiso geworden sind, können das ganz konkret am 27. und 28. Januar 2024 jeweils von 10.00-13:00 Uhr in Bremen tun. Für Anmeldungen oder Fragen meldet Euch gerne bei Marie: kontakt(at)marievogelei.de

Am Sonntagmorgen nach dem Frühstück und dem Fotoshooting genossen wir den Teaser Workshop in Visionärer Craniosacral Arbeit®  von Christina Smith (Vertreterin des Milne-Institutes  www.milneinstitute.com  -CSVD-Vollausbildungsschule ).
Wir erlebten eine ganz feine und inspirierend ausgewogene Arbeit, bei der wir im Austausch miteinander viel gegeben und viel bekommen haben. Hier konnten wir mit so viel Ruhe, Liebe und Klarheit angeleitet (die sogenannten 7 Vorbereitungen auf die Visionäre Cranio Sacral Arbeit und Texte aus dem Workshop findest du hier) spannende Wechselerfahrungen als Therapeut und Patient/Klient machen, die uns innerlich berührt und viel Freude gemacht haben. Am Ende liest uns Christina eine Lehrer/Schüler-Geschichte von Elmar Booth über eine Begegnung mit Andrew Taylor Still vor, der seinem Schüler am Ende folgende Anweisung gibt: „…Geh in kleine Städte, lebe von Maisbrot und Schweinemägen, wenn du musst, aber schlafe immer mit deinem Anatomiebuch unter dem Kopfkissen und vergiss nicht, dass du ein Gehirn innerhalb deines Schädels hast“.

Als Abschluss einer gelungenen Jahrestagung sind wir unter der ermutigenden und inspirierenden Anleitung von Annette Gralke, (CSVD-Lehrerin und Medien-Beirätin), sortiert nach Alter (das war bei den vielen Teilnehmerinnen gar nicht so schnell herauszufinden – und dadurch sehr lustig) jeweils zu dritt über die Slackline gelaufen.

Wir fühlten uns getragen mit unseren gleichaltrigen Engeln an der Seite und konnten so die lebendigen wackelnden Kräfte und den Schwung einer Slackline erfahren. Nach und nach erlernten wir die Fähigkeit, ausbalanciert und sicher geerdet einen Schritt nach dem anderen auf der „Mittellinie“ „Lebenslinie“ „Nabelschnur“ zu setzen. Manche wurden kühner und begannen ein wenig damit zu spielen. Dem Kreislauf des Lebens folgend erlebten wir als Gruppe wie die Wolken die Sonne durchließen und das Licht auf die zwischen den alten Apfelbäumen gespannte Slackline schien und die gesamte Gruppe in ein schönes Licht eintauchte.

Mit den kleinen Einblicken in ihren Vortrag sahen wir als Abschluss dieser Erfahrung Fotos von einer Liege, die mit einer gespannten Slackline eine schwingende Unterlage für Babys und ihre Eltern zeigten. Die Kräfte der Slackline bei einer Cranio Behandlung zu erleben, kann vielleicht Thema bei einer weiteren Begegnung werden.

Am Ende der Tagung gab es viele freudige und zufriedene Gesichter. Hier sind ein paar Stimmen von Teilnehmern aus den Feedbackbögen, was besonders gut gefallen hat:

  • Die Nachtwächterführung war ein Topeinstieg für ein gelungenes Wochenende
  • Mir hat besonders der Austausch miteinander Freude gemacht – Austausch auf Augenhöhe - sehr schönes Miteinander, harmonisch und abwechslungsreich – besonders war die Offenheit und Zugewandtheit der Teilnehmer, die Offenheit und Stimmung, der Gruppenraum war wunderbar
  • Einfache aber tiefgehende Workshops, tolle Atmosphäre - Das Thema Selbsthilfe hat mir besonders gut gefallen - die Vielfalt der Selbstregulation hat mich begeistert - Die Spürübungen und gegenseitigen Behandlungen -die vielen Bewegungsworkshops und die vielfältigen ‚Neben-Cranio‘-Gebiete, die Verbandsmitglieder vorgestellt haben
  • Für mich war es ein beeindruckendes, lehrreiches, berührendes und bewegendes Wochenende. So viele herzliche Begegnungen und Gespräche. Die Workshops haben sich gegenseitig übertroffen: tolle Themen, abwechslungsreich, schön geführt und für mich so viel wertvoller Input.

Wir danken allen Akteuren und Teilnehmern für das gute Gelingen dieser besonderen Tagung.
Der CSVD-Vorstand

Bitte schon mal vormerken: Die nächste Tagung ist in Oberlethe in der Nähe von Oldenburg gebucht, wie jedes Jahr am 2ten Oktoberwochenende: 11.-13.10.2024.
Die Einladung mit dem Programm folgt demnächst. Mit dem Tagungshaus ist uns ein wunderbares Ambiente sicher. Vielleicht reisen einige von euch wieder einen Tag früher bzw. bleiben einen Tag länger, um die weite Reise bekömmlicher zu machen.

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